Bipolare Störung
Kurz erklärt
Die Bipolare Störung ist eine psychische Erkrankung, die durch extreme Stimmungsschwankungen gekennzeichnet ist. Betroffene erleben im ständigen Wechsel Phasen von Energie und Euphorie, also überschwänglicher Freude, und Phasen tiefer Depression. Diese Stimmungsschwankungen können das tägliche Leben und die Funktionsfähigkeit erheblich beeinträchtigen.
Merkmale
Stetiger Wechsel von gefühlsmäßigen Hoch- und Tiefphasen. Die Hochphase ist dabei nur von kurzer Dauer, wobei die Tiefphase oft mehrere Wochen bis Monate anhält. Zwischen diesen beiden Phasen gibt es auch normale Phasen, welche als neutral bezeichnet werden.
- Hochphase: Die Hochphase zeichnet sich durch ein hohes Energie-Level und ein überhöhtes Selbstbewusstsein aus. Man handelt oft impulsiv, also ohne vorher darüber nachzudenken. Außerdem neigen Menschen in dieser Phase dazu, auch gefährliche oder riskante Dinge zu tun, weil sie die möglichen Folgen nicht einschätzen können.
- Tiefphase: In der Tiefphase fühlt man sich oft erschöpft und macht sich viele Sorgen. Hoffnungslosigkeit und eine gewisse Leere führen dazu, dass man wenig Lust auf Aktivitäten hat. In besonders kritischen Situationen beschäftigen sich betroffene Personen mit dem Thema Suizid.
Wichtige Hinweise und Hilfe bei psychischen Erkrankungen
Solltest du an dir selbst oder bei einer anderen Person einige der genannten Merkmale wiedererkennen, bedeutet dies nicht, dass du tatsächlich an dieser psychischen Erkrankung erkrankt bist. Bei den Informationen handelt es sich um Anhaltspunkte. Nur eine Expertin oder ein Experte, dem du deine Probleme erklärst, kann entscheiden, ob wirklich eine Erkrankung vorliegt.
Welche Therapie- und Beratungsstellen im Hochsauerlandkreis dir bei dieser psychischen Erkrankung helfen können, findest du hier:
Ursachen
Für die Entstehung einer Bipolaren Störung braucht es meist eine Reihe an unterschiedlichen Risikofaktoren. Das Vorliegen einzelner Faktoren führt nur in den wenigsten Fällen zu der Entstehung einer Bipolaren Störung. Kombiniert können die folgenden Punkte diese Erkrankung fördern.
- Genetische Veranlagung: Ähnlich wie bei anderen psychischen Erkrankungen ist die Wahrscheinlichkeit an einer bipolaren Störung zu erkranken höher, wenn diese Erkrankung bereits in der Familie aufgetreten ist.
- Biologische Faktoren: Botenstoffe, welche für die Kommunikation unserer Zellen miteinander verantwortlich sind, werden von Hormonen gesteuert. Die Funktion dieser Kommunikationsmeister kann gestört werden, wenn die dafür benötigten Hormone (z.B. Dopamin oder Adrenalin) in zu hoher oder geringer Menge verfügbar sind.
- Psychische Belastungen: Durch stressige oder stark belastende Situationen wie dem Verlust einer geliebten Person oder Mobbingerfahrungen in der Schule kann die Entstehung einer bipolaren Störung gefördert werden. Wichtig ist aber zu wissen, dass Menschen die unter psychischen Belastungen leiden nicht gleich eine bipolare Störung entwickeln.
- Medikamenten- oder Drogenkonsum: Neben den vorher genannten Faktoren kann ein übermäßiger Medikamenten- oder Drogenkonsum das Auftreten einer Bipolaren Störung fördern. Alkohol und andere Drogen wie Cannabis können bei einem dauerhaften Konsum das Risiko erhöhen. Auch hier gilt, dass der Missbrauch nicht gleich dazu führt, dass eine Bipolare Störung auftreten kann, jedoch das Risiko erhöhen kann.